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Problemstellung
KW Pro hat sich zum Ziel gesetzt, die
Produktivität von Wissensarbeitern zu steigern.
In der Startphase konzentrieren wir uns auf die Lösung von
Problemen beim Einsatz von Bürosoftware.
Produktivität von Wissensarbeitern
Wissen und Informationen sind heute das zentrale Objekt wirtschaftlicher
Prozesse. Die Erzeugung und die Verteilung von Wissen hat eine vorrangige
Bedeutung in der Wertschöpfung. Dies wird nicht zuletzt dadurch deutlich,
dass heute bereits über 50% aller Erwerbstätigen den Informationsberufen
zugeordnet werden. Wissensarbeiter ("Knowledge Worker") sind Personen,
deren Arbeitsschwerpunkt auf geistigen Tätigkeiten liegt. Sie sind mit
der Beschaffung und Verarbeitung von Daten befasst, die durch kontextabhängige
Interpretation zu Informationen und durch Verknüpfung mit vorhandenem Wissen zu
neuem Wissen werden.
- Abbildung 1
Eine Steigerung der Produktivität von Wissensarbeitern kann nicht mit
denselben Mitteln erreicht werden wie in der frühen industriellen Produktion.
In dieser ging es hauptsächlich darum, Lösungen für Massenprodukte und standardisierbare
Prozesse zu entwickeln, d.h. das Verhältnis zwischen Output und Input zu erhöhen.
Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität von Wissensarbeitern müssen daher darauf
angelegt sein, die allgemeine Leistungsfähigkeit zu verbessern, d.h. Effektivität,
Effizienz, Qualität, Mitarbeiterzufriedenheit und Innovativität.
Probleme beim Einsatz von Bürosoftware
Eine der bedeutendsten Initiativen zur Steigerung der Produktivität von Wissensarbeitern
war die Einführung von Bürosoftware. Dazu zählen
üblicherweise Textverarbeitungs-, Tabellenkalkulations-, Präsentations- und
Datenbankprogramme. Das Microsoft® Office Paket verfügt in diesem Segment
über einen Marktanteil von mehr als 95%.
- Abbildung 2
Dass die Implementierung von Bürosoftware nur zum Teil als erfolgreich
bezeichnet werden kann, hat vor allem drei Gründe:
- Wissensarbeiter verfügen über unzureichende Kenntnisse in der
Anwendung von Bürosoftware.
Die große Mehrheit der Anwender von Bürosoftware verfügt nur über geringe
Kenntnisse der vorhandenen Funktionalität; dies trifft vor allem auf die Excel®
Tabellenkalkulation zu. Am häufigsten werden Funktionen verwendet, die direkt ausgewählt
werden können, z.B. die Summenfunktion über das entsprechende Symbol in der
Werkzeugleiste. Am wenigsten werden dagegen die Funktionen genutzt,
die als "schwierig" eingeschätzt werden bzw. einer gewissen Vorbereitung bedürfen
(z.B. Pivot-Tabellen) - also genau die Komponenten der Software, die den höchsten
Produktivitätsgewinn versprechen.
In dieser Situation erhalten Wissensarbeiter häufig keine angemessene Unterstützung.
Direkte professionelle Hilfe, z.B. durch Help Desks, existiert oft nicht - oder
nicht mehr. Typische Fortbildungsmaßnahmen, in der Regel in der Form von Schulungen,
sind weitestgehend ineffektiv:
- Seminare finden zu einem zuvor festgelegten
Zeitpunkt statt; nicht dann, wenn das Problem auftritt.
- Seminarinhalte sind nicht auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten und daher
häufig redundant bzw. nicht relevant.
- Übungen sind zu allgemein und orientieren
sich nicht an realen Problemstellungen.
- Unterschiedliche Lernstile
und -geschwindigkeiten können nicht berücksichtigt werden.
- Neu erworbenes Wissen wird leicht vergessen, da häufig zu viel Zeit
zwischen Schulung und Anwendung am Arbeitsplatz
vergeht.
- Wissensarbeiter verbringen viel Zeit mit der Anwendung
von Bürosoftware, obwohl diese Tätigkeit nicht zur eigentlichen Kernaufgabe gehört.
Im Zuge von Rationalisierungsmaßnahmen wurde die Anzahl der Mitarbeiter in Unternehmen, zu
deren Kernaufgabe das Erstellen von Dokumenten, Tabellen oder Präsentationen mit den
Microsoft® Office Programmen gehört, in den letzten Jahren stetig reduziert.
Hinzu kommt, dass der Bedarf nach Informationen weiter steigt und die Anforderungen
zunehmend komplexer werden. In der Folge müssen diese Aufgaben deshalb häufig von
höher bzw. anders qualifizierten Mitarbeitern übernommen werden, die in der Regel
weder über das erforderliche Know-how noch über die notwendige Zeit verfügen.
Da sich diese Wissensarbeiter nicht mehr in gleichem Maße ihrer Kernaufgabe widmen können,
sinkt ihre Effektivität - und damit auch ihre Produktivität - erheblich.
- Wissensarbeiter verfügen über unzureichende Kenntnisse in der systematischen
Erzeugung von Wissen.
Viele Wissensarbeiter verfügen nicht über die notwendige Ausbildung einer systematischen
Vorgehensweise bei der Erzeugung von Wissen (vgl. Abbildung 1):
- Eine klare Zielsetzung fehlt häufig.
- Es bestehen Schwächen in der Transformation von
Informationen in Wissen:
- Vorhandene Informationen werden oft nicht in einen Zusammenhang
gesetzt (z.B. mit relevanten Benchmarks verglichen).
- Es werden keine ausreichenden
Handlungsalternativen entwickelt.
- Die Menge der Informationen wird nicht auf ein
verständliches Maß reduziert.
- Es fehlt die
Erfahrung, das erarbeitete Wissen effektiv zu strukturieren und zu kommunizieren - der
wahrscheinlich
wichtigste Schritt.
Bürosoftware ist letztendlich nur ein Werkzeug für die Umsetzung zuvor
erstellter Entwürfe. Für optimale Ergebnisse müssen auch diese Entwürfe
hohen Qualitätsanforderungen genügen.